Heimat

von/by Kunstverein Langenhagen, Noor Mertens + Lea Schuermann

(de) Wie alle Begriffe, ist auch Heimat ein konstruierter Begriff. Außerdem ist es ein Ausdruck mit - besonders im deutschen Kontext - getrübter Bedeutung. Im Winter 2020/21 wird sich der Kunstverein Langenhagen temporär in ein Heimatmuseum verwandeln. Mit diesem Projekt werden die Konflikte und Möglichkeiten, die Sehnsucht, und die kollektiven Erinnerungen die das Heimat-Konzept umgeben, auf provokante und spielerische Weise thematisiert. Dieses Cluster sammelt interessante Quellen und Materialien rund um den Heimatbegriff.

Heimatmuseen oder Völkerkunde-Museen betonen häufig die Spezifität einer bestimmten Bevölkerungsgruppe oder die Besonderheiten eines bestimmten Ortes oder einer Lokalität. Anstatt das Eigene im Lokalen zu suchen und zu betonen, konzentrieren sich die hier gesammelten Quellen auf die Vielfalt des Eigenen. Bei Migrationsbewegungen der Vergangenheit bis in die Gegenwart werden Haus und Heim aufgegeben. Bedeutet dies, dass das was Heimat genannt wird, dabei auch unwiederbringlich verloren geht? Oder kann Heimat ein flexibles Konzept sein, bei dem das Gefühl ‚zu Hause’ zu sein nicht nur an eine bestimmte geografische oder familiäre Bindung gekoppelt ist, sondern auch an andere Faktoren wie Geborgenheit, der Möglichkeit zum Austausch, persönlicher Entwicklung usw.?

(en) Homeland/Heimat is a constructed term with a - especially in Germany - rather bitter connotation. In Winter 2020/21 Kunstverein Langenhagen will temporarily transform into a so-called Heimat museum. In this project, the conflicts and possibilities, the longing, and the collective memories that surround the concept of heimat are thematized in a provocative and playful way. This cluster gathers interesting sources and material related to this topic.

Local history, and ethnographic museums often emphasize the specificity of a certain population group, or the peculiarities of a particular place or context. Instead of accentuating the specificity of the local, the contents collected here concentrate on the diversity within the peculiar. With historical and contemporary movements of migration , house and home are, too often involuntarily, abandoned. Does this mean that what is called home is irretrievably lost? Or can ‘Heimat’ be a more flexible concept in which the feeling of being 'at home' is not only linked to a specific geographical or family connection, but also to other factors such as security, the possibility of exchange, personal development, etc.?